
Unser Nachbarland hat viel zu bieten. Abgesehen von dem Eiffelturm und dem Louvre in Paris gibt es so viel mehr zu entdecken. Wie du achtsam und fair unterwegs sein kannst, zeige ich dir hier.
Vielleicht kennst du es und es nervt dich ebenso wie mich: Wenn man an ein bestimmtes Land denkt, fallen den Menschen sofort Klischees und Sehenswürdigkeiten ein, von denen man denkt, man kommt nicht drumherum. In Deutschland scheinen das wohl unter anderem Schloss Neuschwanstein, das Münchner Oktoberfest und die Reeperbahn in Hamburg zu sein. Dabei gibt es so viel zu entdecken. In Frankreich ist das natürlich ganz ähnlich.
Das Land und die Leute, die Kultur und die Lebensart sind so viel mehr als nur die Hauptstadt oder die bekannten Touristenhochburgen Nizza. Deshalb kann ich dir nur raten, das Land auf eigene Faust zu entdecken. Frankreich ist nicht umsonst bekannt für seine kulinarischen Genüsse und den Wein. Entdecke engagierte Köche, die saisonale Gerichte zubereiten, Winzer, die sich der biodynamischen Landwirtschaft verschrieben haben, urbane Bauernhöfe, die die Städte begrünen, Unterkünfte, die ökologisch verantwortlich und solidarisch sind, usw.
Gut zu wissen: nachhaltiges Frankreich
- 19.000 Kilometer ausgebaute Fahrradstrecken in Frankreich.
- 2.600 Orte, die von der Bahn angefahren werden.
- 400 französische Strände, die mit der "blauen Flagge" ausgezeichnet sind.
- elf Nationalparks, 54 regionale Naturparks, neun Meeresnaturparks.
- 369 Fernwanderwege.
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Tipps für nachhaltiges Reisen
- Mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln durch Frankreich reisen
Zug, Bus, Mitfahrgelegenheiten, Fahrrad: Frankreich eignet sich hervorragend, um es mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zu entdecken. In vielen französischen Städten gibt es öffentliche Fahrrad-Stationen, an denen man sich rund um die Uhr Vélos ausleihen kann. Das Angebot wird sowohl von Touristen als auch von Einheimischen genutzt. - Nachhaltigkeitslabels für Reiseziele und Unterkünfte in Frankreich
Für Strände und Küstenregionen kann man sich an das Label Pavillon Bleu halten. Die Zertifizierung bewertet neben den Umweltschutz-Richtlinien auch die Badewasserqualität und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Für Skigebiete und Wintersport in Frankreich empfiehlt sich das Label Flocon Vert. Die Kriterien des Zertifikates beziehen sich unter anderem auf den Bezug von erneuerbaren Energien, die Erhaltung der Biodiversität, Barrierefreiheit und die Sensibilisierung der Besuchenden.
Das wichtigste Label für Unterkünfte ist der Clef Verte (Green Key). Es achtet neben dem Bezug von nachhaltiger Energie, der Verringerung des Wasserverbrauchs und einer durchdachten Abfallentsorgung auch auf faire Löhne und Arbeitsbedingungen. Wer gerne ein eigenes Ferienhäuschen mietet, ist bei Gîtes de France richtig. Auf der Seite findet man privatvermietete Häuschen in ganz Frankreich. Dabei kann man auf zwei Labels achten: Ecogîte, für Ferienhäuschen, die besonders ressourcenschonend sind, und Gîte Panda, das in Zusammenarbeit mit dem WWF entstanden ist – hier steht der Schutz von Tieren der Region im Vordergrund. Die französische Webseite Green Go. hat ein großes Angebot an nachhaltigen Hotels, Ferienhäusern und B&Bs.
- Reisen in der Nebensaison
Um den Touristenströmen zu entkommen, ist es hilfreich, eine alternative Reisezeit zu wählen. In der Nebensaison sind die sonst überfüllten Straßen viel ruhiger, die Orte bekommen einen ganz eigenen Charme und die Einheimischen haben wieder Freude an Begegnungen. - Kleine Nachhaltigkeitsprojekte unterstützen
Kleinere Projekte sind oft nicht zertifiziert, bieten aber ein an sich nachhaltigeres Angebot, weil bestehende Zimmer oder Platz genutzt wird, regionale Produkte auf den Tisch kommen und so lokales Handwerk Unterstützung findet. Auf der Seite Bienvenue à la Ferme (Willkommen auf dem Bauernhof) findest du viele Höfe in ganz Frankreich, die ihre Türen für Reisende öffnen. Einige bieten Zimmer im Haus an, andere Campingmöglichkeiten auf ihrem Gelände. Neben der Möglichkeit zum Übernachten bieten die Bauernhöfe Essen an und freuen sich auch über Tagesgäste.
Ein ähnliches Angebot findest du auf den Webseiten der Parcs Naturels Regionaux. Die, von den regionalen Naturparks entwickelte Marke, bietet Produkte und Dienstleistungen, die sich für die Erhaltung und Förderung des Gebiets und der Natur einsetzen. Das Angebot reicht von Übernachtungsmöglichkeiten bis hin zu lokalen Spezialitäten der Region. - Lokal und saisonal einkaufen
Am besten schmeckt es, wenn die Zutaten für das Essen lokal und saisonal sind. Wer gerne selbst kocht, findet in Frankreich viele lokale Märkte, wo Gemüse, Obst, Fisch, Fleisch, Käse, Blumen und vieles mehr verkauft wird. Der Kalender von Chapeau de Paille hilft dir, herauszufinden, für welche Obst- und Gemüsesorten gerade Saison ist. Wer seine Zutaten selbst ernten will, ist bei Chapeau de Paille ebenfalls an der richtigen Adresse. Auf der Webseite findet man Selbstpflücke-Felder in ganz Frankreich.
Auch für Fine-Dining Fans gibt in Frankreich reichlich Optionen. Der Michelin-Guide verleiht den Green Star, eine Auszeichnung für besondere kulinarische Erlebnisse, die nachhaltig und fair sind. - Ausflugstipps für Frankreich
Du weißt nicht, was du unternehmen sollst? Dann empfehle ich dir die kostenlose App von prairy.fr. Dort bekommst du Vorschläge für ökologisches und authentisches Reisen innerhalb der Region, in der du dich aufhältst. Und der Blog der Webseite gibt zusätzliche Tipps, etwa zehn Reiseziele in und nahe der Provence, die mit dem Zug erreichbar sind.

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